Deeper & steeper – Alaska Third Edge Heli ist das ultimative Heliskiing-Abenteuer

Von Kenny Prevost

Alaska – das klingt selbst für erfahrene Heliskier mit vielen Millionen Höhenmetern in den Beinen verlockend. Erst recht, wenn ein ganz besonderes Heliskiunternehmen wie Third Edge Heli ruft. Von daher habe ich nicht lange gezögert als sich kurzfristig die Möglichkeit für einen Besuch ergab.

Anreise mit Startschwierigkeiten
Da unsere Kunden immer vor gehen, ist so ein Test-Trip in der Hochsaison nicht immer ganz einfach. Aber nachdem wir im Dezember unser Team mit Max verstärkt haben, ergab sich die Möglichkeit. Kurzentschlossen plante ich den Alaska-Flug. 4 Tage vor meinem geplanten Abflug aber erhielt ich die Mitteilung, dass das Flughafenpersonal in Frankfurt an «meinem Abflugtag» streikt. Die Chance, dass mein Flug von Frankfurt nach Denver durchgeführt werden würde, lag bei unter einem Prozent. Was für eine Enttäuschung und was für ein Ärger über die katastrophalen Leistungen der Airline-Servicecenter. Aber zum Glück gibt es ja Reiseveranstalter und Reisebüros, die gerade in solchen Notsituationen wertvolle Mehrwert liefern.

Dank der Hilfe unseres Airline-Teams konnte ich meinen Flug umbuchen und flog doch noch am Donnerstagabend los. Zunächst nach London, wo ich am Flughafen übernachtete, dann am nächsten Tag nach Denver und weiter nach Anchorage. Dort kam ich kurz vor Mitternacht an. Müde, aber glücklich, dass ich es trotz aller Widrigkeiten nach Alaska geschafft hatte.

Willkommen bei Third Edge Heli
Am nächsten Tag wurde ich gegen 15.00h von Third Edge Heli abgeholt und ich fuhr noch mit zwei weiteren Gästen zum Heliport, der rund 5 Minuten vom Hotel entfernt ist. Vom Alpha Heliport flogen wir in rund 12 Minuten zur Eagle’s Nest in Wasilla. Schon der Helitransfer zur Lodge, ein Privathaus mit 6 Schlafzimmern, zeigte mir welche Dimensionen der 49. Staat der Vereinigten Staaten der USA zu bieten hat. Unter mir die Stadt Anchorage, am Horizont der mächtige Denali, der mit 6’190m der höchste Berg Nordamerikas und einer der 7 Summits ist. Dann ging es weiter über den zugefrorenen Knik Arm. Nach dem Flug über den Kanal landeten wir direkt vor unserem «home away from home» für die nächsten 7 Nächte.

Kaum gelandet, wurden wir schon vom Team herzlich begrüsst. Ich fühlte mich sofort «zu Hause». Die Philosophie von Third Edge Heli ist «100% Boutique», so dass keine zwei Reisen sich gleichen. Bei Third Edge Heli wird alles persönlich auf den Gast zugeschnitten – alles ist massgeschneidert, keine Reise von der Stange. Ihr individueller Ansatz trägt dazu bei, das Selbstvertrauen der Gäste im Gelände zu fördern, so dass du die Zeit deines Lebens hast und dich wie ein Rockstar fühlst.

Aus Gästen werden Freunde
Und damit du dich ewig an diese Erlebnisse erinnerst, machen die die Guides zig Fotos und Videos von Dir. Unvergessliche Erinnerungen, die du mit deinen Freunden teilen kannst. Third Edge Heli pflegt lebenslange Freundschaften mit seinen Gästen, die sie als einen Teil «ihrer Familie» ansehen.

Nachdem ich das grosszügige Zimmer (jedes mit einem separaten Badezimmer/WC) bezogen hatte, war es schon bald Zeit für das Nachtessen. Aber vorher war ein lokales Bier in der gemütlichen Lounge angesagt, wo ich die anderen Heliskier und die Guides kennenlernte. Third Edge Heli bietet ein völlig individuelles Erlebnis. Ihre kleinen Gruppengrössen – ein privater Heli für 3 Gäste mit 2 Bergführern - ermöglicht es den Gästen, das Terrain und das Skifahren so zu gestalten, dass alle Erwartungen übertroffen werden. Dadurch haben sie die Freiheit und Flexibilität, eines der besten Erlebnisse Deines Lebens zu organisieren.

Gourmet-Küche vom Koch der Stars
In der offenen Küche zeigte «Delicious-Dave», was er auf dem Kasten hat. Nicht umsonst ist der Koch mit Rockgrössen wie Neil Young, Justin Timberlake, Jack Johnson, Kings of Lion auf Tour gewesen. Um es vorwegzunehmen: Was uns an in dieser Woche aufgetischt wurde, war absolute Gourmet-Küche. Alle Zutaten werden lokal gekauft. Und erstaunlicherweise hat niemand in dieser Woche an Gewicht zugenommen! Ob das an Daves gesunder Küche lag?

Der Koch begeistert offensichtlich alle, wie ich aus den Eintragungen in Daves Gästebuch ersehen konnte: «I used to be a junkie. Now I'm a foodie. Thank you!», schrieb zum Beispiel David Crosby auf der Crosby, Stills, Nash & Young Tour 2012. Al Gore (der früherer US-Vizepräsident Al Gore) lobte 2013: «Man, that's some gourmet stuff.» Und Zee Avi formulierte auf der Jack Johnson Tour 2014. «Thank you for nuturing our bodies with food and love.»

Um 21 Uhr fiel ich glücklich und zufrieden in die Federn und war gespannt, was die nächsten Tage bringen werden.

Los geht’s!
Am nächsten Morgen erwartet uns ein vorzügliches Frühstück: einerseits ein kontinentales, ja fast schweizerisches Frühstück mit frisch gepacktem Brot, Aufschnitt, frischen Beeren, Müsli und Saft. Auch Kaffee- und Teeliebhaber sind auf ihre Kosten gekommen. Und dann gab es jeweils auch eine warme Speise; sei es Avocado mit Spiegelei auf einem Toast, Eggs Benedikt, Enchiladas oder Huevos Rancheros. Und wenn einer einen anderen Wunsch hatte? Kein Problem, es wurde herbeigezaubert. Gegen 8 Uhr instruierten uns Jeff und Steve über die Sicherheitsvorschriften. Im Grossen und Ganzen gleichen diese den kanadischen, aber es gibt doch ein paar gravierende Unterschiede: In Alaska muss jeder einen Klettergurt tragen, jeder erhält ein Funkgerät und man erklärt und zeigt das sogenannte «Sluff-Management».

Safety first: Sluff-Management
"Sluff-Management" bedeutet, Sluffs, die in steilen Hängen üblich sind, vorauszusehen und Massnahmen zu ergreifen, um nicht erfasst zu werden. Ein gängiger Ansatz ist, kurze Strecken zu fahren, um dann an einer sicheren Stelle anzuhalten, um dem Sluff zu entkommen. Oder aber man ist dem «Sluff» immer einen Schwung voraus. Wichtig: Man darf nicht zu langsam Ski oder Snowboard fahren.

Anschliessend zogen wir uns um und hielten das obligatorische Sicherheitstraining ab. Wir beschäftigten uns mit dem Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, der Handhabung und Erklärung des Airbags und des Funkgerätes sowie mit dem Ein- und Aussteigen im A350-B3 Helikopter. Apropos Sicherheit: Diese geniesst oberste Priorität. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind jeweils zwei Guides pro Gruppe dabei.

Um 10 Uhr flogen wir ins Gelände und mittlerweile war die Vorfreude schon so grenzenlos wie die weisse Wildnis Alaskas. Schließlich hatten wir einen «bluebird-day»!

Alaska muss auf jede Bucket List
Und meine Vorfreude wurde mehr als erfüllt. Alaska – das sind unendliche Weiten, rau und wild in einer Intensität, die sich erst dann erschliesst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Alaska sollte auf jeder Bucket List stehen. Für Skifahrer und Snowboarder bietet die Landschaft schier grenzenlose Heli-Skiing-Erlebnisse. Die küstennahen Winterwetterlagen überziehen die gigantischen Berge Alaskas mit einer Flut von maritimem Schnee. Wenn die Wettersysteme abziehen, kühlt der Schnee ab und trocknet an der Oberfläche aus, wodurch ein magischer, samtiger Schnee entsteht. Ist es der beste Schnee der Welt? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall ist der Schnee verdammt gut fürs Heliskiing!

Wahrhaftiger «hero snow». Auf diesem Schnee für Helden kannst du schnelle, weite Schwünge fahren, was das Selbstvertrauen stärkt. Bei jeder Line wirst du dich wie ein Rockstar fühlen. Big Mountain Skiing - von malerischen Gletscherabfahrten und Powder Bowls bis hin zu steilen Couloirs, Spines und weitläufigen Felswänden. Alaska bietet Gelände für jeden Anspruch und jede Könnensstufe.

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Und obwohl Alaska in der Welt des Extremsports für seine herausfordernden Abfahrten berühmt ist, bietet es auch eine Fülle an Geländeoptionen für all jene, die es lieber etwas gemässigter angehen lassen möchten. Alaska mit Third Edge ist schliesslich massgeschneidert, so dass man auf die persönliche Wünsche eingehen kann.

Know-how und Erfahrung verhindert «down-days»
Die Mannschaft von Third Edge hat Jahrzehnte damit verbracht, den Code für die dynamischen Wetter- und Schneebedingungen in Alaska zu knacken. Anstatt sich in einem einzigen Gebirge niederzulassen, haben sie sich entschieden, ihren Standort strategisch in der Mitte von fünf verschiedenen Gebirgszügen zu positionieren. So haben sie die Möglichkeit, den Wetter- und Schneeverhältnissen zu folgen und Dich zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Dank des Mikro-Klimas und der 5 verschiedenen Bergketten sind hier «down-days» nicht häufiger als in Kanada, aber die Abfahrten sind absolut einmalig und Weltklasse. Die Geländeoptionen sind immens, und die Guides wissen, wann und wo sie sein müssen.

So waren wir nach rund 20 Minuten in den Tordrillos. Grenzen sind dir (fast) keine gesetzt, egal ob du in den Tordrillos, in den majestätischen Chugach oder in den Kenai am Pazifik deine Traumlinie fährst.

Ich war mit Jamie und Mark unterwegs. Mark ist einer der drei Besitzer von Third Edge. Als Steve sein Okay gab, stiegen wir langsam aus und krochen ein paar Meter am Berggipfel entlang, während der Heli abhob und einen kleinen Wirbelsturm verursachte. Und jetzt ging alles ruckzuck-zack-zack: Steve fuhr zuerst ab und gab uns dann über Funk das Kommando, einer nach dem anderen zu folgen. Die Guides stehen in ständigem Funkkontakt mit den Gästen und leiten sie von den Gefahren des Geländes weg und zu den schönsten Abfahrten hin.

Der steilste erste Run meines Lebens
Ich war der Letzte, der ging; als ich meinen Namen durch den Lautsprecher hörte, wurde mir klar, dass ich den Atem angehalten hatte. Ich atmete tief aus und nahm die weite Wildnis, die mich umgab, in mich auf. Dann stürzte ich mich in die steilste erste Abfahrt meines Lebens – sie hatte locker 38 Grad. Der Puls war gefühlt auf 180. Sofort war ich im Flow und zog meine Line durch den fluffig-leichten Schnee. 800 Höhenmeter tiefer, knapp 3 Minuten später kam ich bei den anderen an: big smiles and high fives, was für ein Anfang!

Wir stiegen sofort wieder in den Heli, begierig auf weitere Herausforderungen, nachdem wir auf den Geschmack gekommen waren. Und eigentlich war jede Abfahrt ein Höhepunkt. Sei es wegen enger Couloirs, der Szenerie, der Landung auf «Messers Scheide» oder sei es wegen des Schnees. Die Bilder und Videos sprechen für sich …

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Die richtige Vorbereitung auf Alaska
Immer wieder werde ich gefragt, wie man sich für die steilen Abfahrten und Couloirs vorbereiten kann. Wichtig und unabdingbar ist eine gute körperliche Vorbereitung, gepaart mit dem Mindset, dass man sehr steile Abfahrten fährt. Und selbstverständlich ist, dass man ein sehr guter Ski- oder Snowboardfahrer ist. Doch ganz egal, wie gut man sich vorbereitet, vor der ersten Abfahrt hat man mit Garantie einen schnellen Pulsschlag. Und glaubt mir, in dem Moment, in dem der Heli mit seinen Kufen in einen messerscharfen Grat eintaucht, die Aussteigplattform sehr, sehr knapp bemessen ist und dein Guide dir signalisiert, dass es losgeht, kann es sein, dass du das Gefühl hast, im «falschen Film» zu sein.

Während der Woche steigerten Jeff und Steve den Schwierigkeitsgrad und wiederholten nur selten eine Abfahrt. In dieser Woche war uns der Wettergott sehr gut gesonnen – trotz Schneefall in Wasillia – und wir konnten an allen 7 Tagen Skifahren: an 4 Tagen konnten wir perfekten Schnee von 9 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang fahren. Und das im Februar! Als der Heli uns jeden Abend nach Hause brachte, muss ich ehrlich eingestehen, hatte ich verdammt müde Beine. Zum Glück war der Whirlpool, die Saune und der Massageraum so nah. Die Gespräche im Whirlpool, beim Apéro und beim Abendessen mit den Guides und den «Wiederholungstäter» waren immer sehr spannend und inspirierend.

Komfortzone überwinden für ein Mega-Gefühl
Irgendwann drehte sich das Gespräch um die Abfahrten, die die Gruppe am nächsten Tag fahren möchte. Ich war mit dem bislang gefahrenen Terrain mehr als zufrieden. Aber als ich sah, wie Brads Augen bei «Manhatten» aufleuchteten, als er sich mit seiner Crew unterhielt, wurde mir klar, dass das, was ich für einen einmaligen Ausflug hielt, zur Gewohnheit werden würde. Mehr als die Hälfte aller Kunden buchen bereits vor ihrer Abreise eine Reise für die nächste Saison. Sie werden süchtig, erzählt mir Brad. Es ist nicht nur der Nervenkitzel, der sie wieder lockt - es ist etwas Persönliches. Wenn man aus seiner Komfortzone heraustritt und seine Angst überwindet, fühlt man sich wirklich lebendig.

«Bei gutem Schnee ist Skifahren wie Fliegen», denke ich immer wieder in Alaska. Ein Gefühl zwischen Stabilität und freiem Fall. Ich finde einen Rhythmus, entspanne mich und lasse meine Skier den Rest machen – großartig. Skifahrerisch war dies mit Abstand die beste Woche meines Lebens und ja, auch bei mir hat sich das Phänomen «Achtung Suchtgefahr» einmal mehr bewahrheitet. Wenn man denkt, dass man schon alles gesehen und gefahren hat, gibt es offensichtlich doch noch eine Steigerung. Und die heißt Third Edge Heli. Das ist Skifahren in einer anderen Dimension. «Geht nicht, gibt’s nicht»!, lautet das Motto in diesem «Heliskiing-Dreamland».

Kein Abschied für immer
Als ich mich nach einer Woche verabschiedete wusste ich, dass ich so schnell wie möglich wieder nach Alaska fahren würde. Aber dass es bereits 10 Wochen später in der ersten Juli-Woche sein sollte, war auch für mich eine Überraschung. Aber dazu mehr in einer anderen Geschichte.

Stark genug?

Du bist nicht sicher, ob Du stark genug für Heliskiing fährst? Melde dich bei uns. Gerne auch mit einem Video-Check-up. Wir waren mit tausenden Skifahrern beim Heliskiing und kennen alle Gebiete. So können wir mit Dir einschätzen, wo Du am meisten Spass im Powder hast!

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