Ich hatte ja schon viel über die Azoren gehört. Viel Gutes, um genau zu sein. Aber, dass diese Insel im Atlantik so schön ist und für uns Golfer so viel zu bieten hat, hat mich wirklich überwältigt. Nach meinem Testbesuch kann ich nur jeder und jedem raten: Ab zum Golfen auf die Azoren!
Schon die Ankunft abends in Ponta Delgada war vielversprechend. Mitte November und immer noch angenehme 16 Grad Celsius. Nach nur 10 Fahrminuten war ich im 5-Sterne-Hotel Octan Ponta Delgada. Das Hotel liegt direkt am Hafen von Ponta Delgada. Die Zimmer sind modern und stylisch mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Sie sind sehr grosszügig und haben alle Blick Richtung Meer bzw. Hafen. Das ist superschön. Top war auch das Restaurant im Hotel. Ebenfalls sehr stylisch mit offener Küche. Durch die durchgezogene Fensterfront hat man einen tollen Blick während des Essens auf den Hafen von Ponta Delgada. Und das Essen? Superleckere, mediterrane Küche und auch typische Gerichte von den Azoren.
Als ich am Morgen nächsten Morgen kurz auf den Balkon gehe, sehe ich direkt vor mir, wie ein TUI-Kreuzfahrtschiff im Hafen anlegt. Das war ein echtes Erlebnis zu sehen, wie exakt dieses riesige Schiff auf engstem Raum manövriert. Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück mit diversen Broten, super süssen Früchten und leckeren Eierspeisen ging es dann zur ersten Golfrunde auf dem 15 Fahrminuten entfernten Batalah Golf Course.
Auf der Fahrt sah man überall wunderschöne Hortensien, welche auf den Azoren fast überall wachsen. In voller Farbenpracht sieht man sie ab Juni bis Ende September. Der Batalah Golfplatz besteht aus dem A-, B- und C-Course, also aus 3 mal 9-Löchern. Heute haben wir die Kombination A + B gespielt. Der A & B Course ist eher flach und auch für sportliche Golfer ein Spaß. Wer nicht mehr so gut zu Fuss ist, dem empfehle ich einen Buggy. Bereits beim Abschlag auf dem 1. Loch des A Courses hat man einen wunderschönen Blick auf das Meer und sieht die Vielfalt der Fauna. Die Fairways waren saftig grün und in einem hervorragenden Zustand. Die Greens waren schnell und super gepflegt. Schon nach den ersten Paar Löchern war mir klar, dass der Platz echt lang ist und lange Drives definitiv hilfreich sein werden. Auch die Par 3-Löcher waren mit mindestens 169 Metern für Männer und 133 Meter für Frauen herausfordernd und lang. Aber am Ende der Runde war ich echt von der Vielfalt der 2 mal 9 Löcher begeistert. Da freue mich schon auf die nächste Runde auf dem Batalah!
Nach der Golfrunde und einem kleinen Snack im Clubhaus, ging es dann weiter zu einem Ausflug.
Nach ca. 45 Fahrminuten erreichten wir den Aussichtspunkt Vista do Rei, welcher 300 Meter hoch liegt. Von dort aus hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die zwei Krater-Seen Lagoa Azul (Blauer See) sowie Lagoa Verde (Grüner See). Dieser Ausflug ist ein «Must». Ich habe selten eine so schöne Aussicht gesehen. Vom Aussichtspunkt aus gibt es auch die Möglichkeit eine zweistündige Wanderung zu den zwei Seen zu machen.
Nach dem Ausflug ging es dann wieder zurück ins Hotel. Vor dem Abendessen gab es einen leckeren Drink auf der Hotel Rooftop Bar «Whale Watching». Bei schönem Wetter kann man auch draussen sitzen und mit viel Glück während eines Drinks sogar Wale sehen. Danach ging es in ein typisches Azoren-Restaurant in Ponta Delgada. Es gab leckere Muscheln von der Küste und Fisch mit frischem Gemüse und Reis.
Am dritten Tag unseres Azoren-Besuchs haben wir unsere Sachen gepackt für den Hotelwechsel und fuhren direkt zum Batalha Golf Club, wo wir diesmal die Kombination B + C spielten. Der B Course hatte mich ja schon überzeugt. Der C Kurs war ebenfalls sehr schön, jedoch gegenüber den anderen beiden 9-Löcher viel hügliger. Fazit zum Batalha Golf Club: Ein wunderschöner Platz, den man definitiv mehrmals spielen kann. Die wunderschöne Natur und der perfekte Zustand der Kurse machen einfach nur Spass. Die langen Löcher fordern heraus, machen aber «Short Hittern» Spass. Meine Favoriten Kombination ist der A + B Course.
Nach der Golfrunde machten wir uns auf den Weg ins eine Stunde entfernten Furnas. Auf dem hielten wir noch an verschiedenen Aussichtspunkten an. Darunter in Ribeira Grande direkt am Meer. Ribeira Grande ist bei Surfern sehr beliebt. Der Strand war wunderschön und die Wellen echt beeindruckend. Man hörte schon von weitem, wie die riesigen Wellen brachen.
Danach ging es weiter zum nächsten Aussichtspunkt Miradouro de Santa Iria. Auch diese Aussicht war wieder großartig. Was für ein Blick auf die schroffe Atlantikküste. Die Kombination aus tiefblauem Wasser und dem saftigen Grün der Wiesen waren das perfekte Foto-Motiv. Am liebsten hätte ich dort stundenlang gesessen und den Ausblick genossen, so wie das die Einheimischen machen, die den Aussichtspunkt gerne als Picknick-Ort nutzen.
Nach mehreren Fotos ging es dann weiter ins Vulkantal Furnas, wo wir die zwei nächsten Nächte im Octan Furnas übernachten. Auf der Fahrt sah man auch hier, wieder wie grün diese Insel ist, und diese wunderschönen Hortensien, welche in der Blütezeit unfassbar schön aussehen. Als wir das Tal herunterfuhren, sah man schon von oben mehrere Dampfwolken, die aus der Erde emporschossen. Furnas war für mich das Highlight der gesamten Reise. Wegen seiner diversen heissen Quellen gehört Furnas zum Kurort der Azoren. Außerdem gibt es diverse Geysire. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der gemäßigten Temperaturen gedeihen dort auch diverse Pflanzenarten, die man sonst nicht auf den Azoren findet.
Im Hotel angekommen, riecht es wie in einem Spa. Wir wurden sehr nett mit einem Willkommensdrink (Ananas Likör) vom Personal begrüsst. Auch dieses Hotel war sehr stylisch, schlicht und modern eingerichtet. Die Zimmer sind im Verhältnis zum Octan Ponta Delgada eher klein, jedoch genügen diese völlig für den Aufenthalt. Das Hotel ist das einzige in Furnas, welches ein Indoor Spa hat mit verschiedenen Thermalbädern und einen Aussenpool hat. Ich habe es selber ausprobiert und es war eine super Erfahrung. Vor allem nach einer Golfrunde genau das richtige. Das Spa mit den Bädern ist 24 Stunden geöffnet. Übrigens gibt es während des Badens auch die Möglichkeit, ein Glass Sekt oder was anderes Leckeres zu trinken. Dann ist die Entspannung perfekt.
Nach einem zehnminütigen Fussweg erreichten wir unser externes Restaurant für den heutigen Abend. Auch dieses Essen war vorzüglich. Mit einem vollen Magen liefen wir mit einem kleinen Umweg zu den rauchenden und Dampfenden Quellen aus den Bächen von Furnas. Ein Umweg, der sich wirklich gelohnt hat.
Nach einem sehr leckeren und reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir zum ca. 8 Minuten entfernten Furnas Golf Club für eine weitere Golfrunde. Der Platz ist wunderschön in die Natur eingebunden. Auch hier prägen wunderschöner alter Baumbestand und Pflanzen den Platz. Viele Fairways werden von Bäumen flankiert. Ein grader und exakter Schlag ist deshalb wichtig, sonst wird es schwierig den Ball wiederzufinden. Auch dieser Platz war in einem top Zustand. Die Greens waren echt schwierig zu lesen, da diese praktisch immer gewölbt waren. Der Platz ist ein wenig hügelig mit Wasserhindernissen. Das Wetter auf den Azoren und vor allem in Furnas ist unberechenbar. Daher kann es auch gut mal sein, dass es rieselt oder Wind weht.
Fazit: Ein echt schöner, aber auch nicht leicht zu spielender Platz. Den Platz kann man sehr gut mehrmals spielen.
Nach der Golfrunde konnten wir uns auf ein typisches Azoren-Mittagessen im Clubhaus freuen. «Cozido» ist ein Eintopf mit diversem Fleisch und Gemüse, das über mehrere Stunden in einem Topf in der heissen Erde gegart wird. Es war super lecker und ich würde es definitiv wieder essen.
Nach dem tollen Mittagessen gingen wir zurück in unser Hotel. Entweder konnte man sich nochmals im Spa nach der Golfrunde erholen, den Botanischen Garten besichtigen oder in einen öffentlichen Thermalpool baden gehen. Den Botanischen Garten kann ich nur empfehlen. Eine unglaubliche Vielfalt an diversen Pflanzen, alten Bäumen lassen das Herz von Naturliebhaber höherschlagen. Auch eine kurze Runde in dem öffentlichen Pool war ein Highlight. Das Wasser war extrem eisenhaltig, was sehr gesund für den Körper ist.
Am späteren Abend gab es dann noch ein letztes Highlight, welches man nicht verpassen darf. Nach ca. 5 Gehminuten kamen wir in der Nähe einer Strasse an einer kleinen Thermalquelle an. Das Wasser war ungefähr 40 Grad heiss. Wir zogen unsere Schuhe aus und hielten unsere Füsse in das heisse Wasser. Es war echt heiss und ich musste mich wirklich überwinden. Als Belohnung gab es jedoch noch ein Glass Weisswein, womit sich das heiße Fußbad schon besser aushalten ließ. Und neben der Quelle war direkt ein eiskalter Bach, in dem man die heissen Füsse abkühlen konnte. Dies war für den Kreislauf extrem anregend. Sowas habe ich noch nie erlebt, echt großartig!
Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir ein exquisites Abendessen genossen. Super leckere Küche und das Restaurant ist super stylisch eingerichtet. Ein perfekter Abschluss für diese tolle Reise. Wer noch nie auf den Azoren war, dem kann ich die Insel nur empfehlen. Es war eine fantastische und einzigartige Reise. Die Hauptinsel hat enorm viel zu bieten. Wer Golfen gerne mit anderen Aktivitäten kombiniert, ist hier genau richtig. Auch diejenigen, die gerne fotografieren oder wandern kommen definitiv auf ihre Kosten. Für mich sind die Azoren ein echter Geheimtipp. Man darf sie mit Fug und Recht das Hawaii Europas nennen. Auch die Golfplätze haben mich komplett überzeugt. Sobald ich kann, werde ich wieder auf die Azoren reisen – für Golfen und Vieles mehr.